Blaue Augen wie VergissmeinnichtMit "Vergissmeinnicht" knüpft die Autorin an das Motto "Liebe ist eine Himmelsmacht" ihrer Liebesgedichte an. Das Märchen erzählt von der Kraft der romantischen Liebe. Das großformatige Buch ist farbig illustriert mit Aquarellen der Künstlerin Marina Kim. "Vergissmeinnicht" ist das Märchen von einem armen, einsamen Blumen-Mädchen, das ihren Traumprinzen findet und wieder verliert. Erst nach den von bösen Menschen auferlegten Prüfungen ist die Zeit reif für die Liebenden. Ganz in der Tradition der Grimmschen Märchen erzählt die Autorin von hilfreichen alten Frauen und wohlgesonnenen Tauben: "Eines Tages, es stand im Blumengarten, kam ein altes und gebücktes Weiblein mit Stock und Kopftuch daher. (....)"Was schaust du denn so traurig, mein Kind?" "Ach" seufzte das Mädchen, "ich bin arm und alleine, manchmal muss ich hungern, (...) Das alte Weiblein kramte in einem Säcklein, welches es auf dem Rücken trug und zeigte dem Mädchen einen kristallenen Stein, ..." Die märchenhafte Vorhersage tritt ein und der Traumprinz erscheint, indes er ist unerreichbar. Was bleibt ist der Schmerz des Mädchens, denn die Vorhersage ist wie ein Alptraum eingetreten: "Da hatte das Mädchen plötzlich das Gefühl, als würde ihm das Herz zerspringen und zerbrechen. Es fiel erschöpft auf die Erde und jammerte: "Ich habe ein gebrochenes Herz. Wer hilft mir in meinem Seelenschmerz?" Die Liebe findet ihren Ausdruck in der Sehnsucht nach dem anderen, die Sehnsucht ist Schmerz und Freude zugleich, denn die Figur des Mädchens ist anders als in den Grimmschen Märchen nicht aktiv sondern passiv. Sie findet in ihrer Opferrolle die Erfüllung zumindest eines Teiles der Liebe nach der sie sich sehnt. Voller Melancholie bereitet sie sich auf einen schönen Tod vor, den die bösen Menschen verursacht haben, die sie von ihrem Prinzen trennen. Glücklicherweise erhält sie Hilfe von den Tieren des Waldes. "Die Vögel des Waldes hörten sein Weinen und Jammern und hatten Mitleid mit dem Mädchen, da es schon oft im eisigen Winter seine letzten Brotkrumen mit ihnen geteilt hatte. Geschwind flogen sie davon, um Hilfe zu suchen." Der Kampf der Liebenden gegen das Böse hat begonnen und der Prinz sucht bereits nach seiner zukünftigen Prinzessin: "Der Prinz hatte verzweifelt nach Vergissmeinnicht gesucht, als dieses an seinem gebrochenen Herzen litt. ...Der Prinz hatte sehr viele Bewohner gefragt, war aber immer an die falschen und bösen Menschen geraten, diese neideten dem einfachen und armen Mädchen das Glück. Sie erzählten nur Lug und Trug ..." "Die Hofnarren des Königs aber waren bitterböse Gesellen und trachteten nach dem Leben des Mädchens." Die Liebe die hier gemeint ist, ist erhaben über alles Irdische und widersteht den Anfeindungen der verständnislosen, neidischen Menschen ohne Liebe. Denn nur die Menschen verstehen, die an die romantische und ewige Liebe glauben. "Aber wahre Liebe lässt sich nicht zerstören, Vergissmeinnicht wird nun doch zu mir gehören." Ein Buch nicht nur für Kinder, sondern auch für alle erwachsenen Märchenliebhaber, ewig Liebenden und für die, die an die Liebe auf den ersten Blick glauben. In vielen gereimten Versen und blumigen Formulierungen erzählt die Autorin hier das Märchen der romantischen Liebe und ihrer Erfüllung. Der Leser erfährt im Nachwort der Autorin das Motiv das Märchen zu verfassen: "Ich habe versucht Märchenfiguren zu erschaffen, die Gefühle in einer reinen und schönen Form, unabhängig von jeglichem materiellen oder gesellschaftlichen Streben erleben und somit hoffentlich dem großen Gefühl "Liebe" auch einmal einen gewissen "Status" verleihen." Dieses Versprechen der Autorin wird vom Märchen eingelöst und gelungen umgesetzt. bar
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